Jupitergigantensäulen

Eine Gruppe von Kultdenkmälern, die im 2. und 3. Jh. n. Chr. in den römischen Provinzen Germania superior und Gallia Belgica weit verbreitet waren. Wichtigstes Kennzeichen ist eine mit Schuppenmuster versehene Säule von mehreren Metern Höhe, die von einer figürlichen Darstellung eines vorwiegend reitenden Jupiter gekrönt wird, der über einen schlangenartigen Giganten hinwegreitet. Ein häufiges Attribut des Gigantenreiters ist ein Rad, das in der keltischen Religion als Sonnensymbol auftritt.
Da Jupiter in der römischen Kunst nie reitend und auch nicht im römischen Feldherrenpanzer dargestellt wurde, wird in der Gestalt des Jupiter eine Darstellung des keltischen Himmels- oder Sonnengottes vermutet und im Säulenmonument eine Fortsetzung der Verehrung heiliger Bäume. Möglicherweise erklären sich auch das Pferd und der Gigant aus der keltischen Mythologie.

Lit.: Müller, Werner: Die Jupitergigantensäulen und ihre Verwandten. Meisenheim am Glan: Hain, 1975; Noelke, Peter: Die Jupitersäulen und -pfeiler in der römischen Provinz Germania inferior. Erlangen/Nürnberg, Univ., Philos. Fak., Diss. A, 1980.
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