Jüngling von Prag

Verschollene Druckschriften aus den Jahren 1660, 1700, 1763 und 1768 erzählen von einem blinden Hirtenjungen, der die Sehergabe besaß und daher um 1365 vor Kaiser Karl IV. gebracht wurde, um diesem seine Gesichte mitzuteilen. Die Prophezeiung spricht von drei großen Kriegen:
Ein großer Krieg werde entfacht durch einen Fürstenmord in einer Zeit, nachdem einer länger als 60 Jahre über Böhmen geherrscht habe. Kaiser Franz Josef I. war 68 Jahre König von Böhmen, als die Ermordung des Thronfolgers in Sarajewo den Ersten Weltkrieg auslöste.
Gekrönte Häupter würden wie reife Äpfel von den Bäumen fallen, Böhmen werde unabhängig und zur Heimat zweier Völker werden. Ein zweiter großer Krieg zwischen allen Völkern der Erde werde entbrennen und Deutschland in einen Trümmerhaufen verwandeln. Der große Krieg werde enden, wenn die Kirschen blühen. Dies kann als eine Anspielung auf den Zweiten Weltkrieg gedeutet werden, der im Mai 1945 endete.
In der Prophezeiung ist auch noch von einem dritten Krieg die Rede.

Lit.: Spirago, Franz: Die Lehninsche Weissagung aus dem 13. Jhdt. über Brandenburg, Preussen, Berlin, die Hohenzollern und Deutschlands Zukunft: und zum Vergleich vier andere Weissagungen: von A.K. Emmerich, Spielbähn, der blinde Jüngling von Prag und das Lied der Linde. [Aying]: Quo primum Verlag, 2020.
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