Johannistag

Der J. (24. Juni) und vor allem die Nacht davor gelten seit alten Zeiten als besonders gefährlich für Mensch und Tier. An diesem Tag sollen nämlich die Geister das Regiment führen, ihre Behausungen verlassen, umherschweifen und die Gegend unsicher machen.
Vielen Überlieferungen zufolge werden an diesem Tag nachts um zwölf die Wohnungen der Elben und Feen ebenso für die Menschen sichtbar wie besagte Wesen selbst, und so können sie bei ihrem ausgelassenen Treiben beobachtet werden. Am J. „blühen“ angeblich auch die Schätze und können gehoben werden; die Heilkräuter würden durch den Einfluss der Geister „aufgeladen“ und sollten folglich am besten vor Sonnenaufgang oder in der Mittagsstunde gesammelt werden.
Ähnlich den Geistern sollen am J. auch die Hexen ausfahren, um vor allem den Menschen Schaden zuzufügen. Der wieder eingeführte Brauch des Entzündens von Johannisfeuern diente in erster Linie der Abwehr von Geistern und Hexen. Vielerorts war es bis in die moderne Zeit Brauch, die Hexen mittels einer Strohpuppe „auszubrennen“.

Lit.: Bandini, Ditte & Giovanni: Kleines Lexikon des Hexenwesens. Erftstadt: Taschenbuchverlag, 2006.
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