Auch Johann Tauler bzw. Johan Tauweler (* um 1300 Straßburg; † 16.06.1361 ebd.), deutscher Dominikaner, Theologe, Mystiker und vor allem in Straßburg, Basel und Köln wirkender Prediger.
T. zählte im Orden der Dominikaner zur neuplatonischen Strömung und gehört mit Meister Eckhart und Heinrich Seuse zu den bekanntesten Vertretern der spätmittelalterlichen deutschsprachigen Dominikaner-Spiritualität.
Während des Konflikts zwischen Kaiser Ludwig dem Bayern und Papst Johannes XXII. entschied sich Straßburg für die Seite des Kaisers und wurde vom Papst mit dem Interdikt belegt. Da die Straßburger Dominikaner der Weisung des Papstes gehorchten und sich weigerten, für die Bürger weiterhin die Messe zu zelebrieren, wurden sie 1339 der Stadt verwiesen. T. hatte Straßburg vermutlich schon 1338 in Richtung Basel verlassen, wo er mindestens bis zur Rückkehr des Dominikanerkonvents nach Straßburg (1342/43) blieb. Zwischen 1343 und 1346 weilte er anscheinend teils in Basel, teils in Straßburg und Köln. Zu seinem Freundeskreis zählten der Weltpriester Heinrich von Nördlingen und die Dominikanerin Margarete Ebner.
In seiner Seelsorge trat T. besonders für die Beginen, eine Gemeinschaft von Frauen ein, die sich als Laien an die traditionellen Ordensgelübde (Armut, Enthaltsamkeit und Gehorsam) hielten und meist ein ordensähnliches Gemeinschaftsleben führten. Sie waren damals, oft von Dominikanern seelsorglich betreut, päpstlichen und bischöflichen Verfolgungen ausgesetzt. T. wandte sich in Predigten scharf gegen jene Personen, welche die Beginen verachteten oder durch üble Nachrede in Verruf brachten.
Seine letzte Lebenszeit verbrachte T., von Krankheit geschwächt, im Gartenhaus des Dominikanerinnenklosters St. Nikolaus am Gießen (St. Nicolaus in undis) in Straßburg. Nach seinem Tod am 16. Juni 1361 wurde er im Dominikanerkloster beigesetzt; die Grabplatte, die eine Zeichnung seiner Gestalt zeigt, ist erhalten.
Was die Lehre Taulers betrifft, so hat er diese nie systematisch dargestellt. Sie ist daher nur aus seinen Predigten abzuleiten. Wie Meister Eckhart ist er der Überzeugung, dass Gott im „Grund“ der menschlichen Seele dauerhaft anwesend ist und daher dort erreicht werden kann. Um diese Anwesenheit zu erfahren, bedarf es eines unablässigen Bemühens um Selbsterkenntnis, wobei tätiges und beschauliches Leben eine Einheit bilden sollen, um auch die täglichen Aufgaben in der Welt zu meistern.
In dieser Überzeugung schrieb T. seine ca. 80 deutschsprachigen Predigten, die schon frühzeitig zu Sammlungen zusammengestellt wurden; die handschriftliche Überlieferung setzte bereits zu seinen Lebzeiten ein. Die Predigten sind, mit Ausnahme eines persönlichen Briefes, sein einziges erhaltenes und sicher authentisches Werk.
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