Jodok

(Auch Jodocus, Jodokus, Judochus, Jobst, Jost, Joost, Joos, Josse, Joist, Yuzek, Juzeg, Jeg, Jouveen, Judganoc u.a.), Priester, Einsiedler, Heiliger (Fest: 13. Dezember), Patron der Pilger, Reisenden, Schiffsleute, Bauern u.a.
600 oder 610 als Spross eines Fürstengeschlechts angeblich in Gaël in der Bretagne geboren, soll J. um 640 auf seinen weltlichen Herrschaftsanspruch verzichtet haben und wurde zunächst Priester in Diensten Haymons, des Herzogs von Ponthieu. Acht Jahre lang lebte er als Einsiedler in Brahic. Ab 652 war er 13 Jahre lang Priester in Runiac in der Picardie, wo er 665 eine Einsiedelei gründete, die Keimzelle der später nach ihm benannten Benediktinerabtei Saint-Josse-sur-Mer. In späten Lebensjahren soll J. nach Rom gepilgert sein. Nach seiner Heimkehr lebte er als Einsiedler u.a. in Runiac. Er starb um 670 (genannt wird zumeist das Jahr 669, aber auch 668 und 675).
Im frühen 9. Jh. gelangten Reliquien von J. nach England in die Hyde Abbey bei Winchester. 977 wurden seine Gebeine dann nach Saint-Josse-sur Mer übertragen, das zu einem bedeutenden Wallfahrtsort aufstieg und zum Ausgangspunkt für die Verehrung des hl. J. in zahlreichen Gegenden Europas wurde.

Lit.: Trier, Jost: Der Heilige Jodocus. Sein Leben und seine Verehrung. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Namengebung. Breslau: M. & H. Marcus, 1924 (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1977 und 2008).
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