Jeremia

Sohn des Priesters Hilkijahu aus Anatot bei Jerusalem (Jr 2,1) im Stamm Benjamin, geboren um 650 v. Chr. Zum Propheten berufen, verkündete er über 40 Jahre in Jerusalem seine Botschaften. Die letzten von ihm überlieferten Worte stammen aus der Zeit nach der Zerstörung Jerusalems (587/586).
Der Prophet ist uns aus den Bekenntnissen und Monologen (Jr 11,18-12.6) gut bekannt. Er tritt als Mahner auf, schließlich wird ihm der Zugang zum Tempel verboten. Während der Belagerung Jerusalems (Jr 37-39) wird J. verfolgt und gefangen genommen. Nach der Ermordung seines Freundes wird er von einer Gruppe nach Ägypten flüchtender Juden verschleppt (Jr. 41,6-43), wo sich seine Spur verliert.
Das Buch Jeremia zeigt eine klare Gliederung, die sich jedoch in der griechischen Bibel stark von der hebräischen unterscheidet, was besagt, dass es in langer Überlieferung entstanden ist. Die Wissenschaft unterscheidet drei Quellenschriften, die in den jetzigen Text eingegangen sind, der einen ziemlich klaren Aufbau hat.
Chronologie und Gliederung: Kap. 1-39: vor dem Fall Jerusalems; Kap. 40-45: nach der Eroberung; Kap. 46-51 Fremdvölkersprüche.
Sachliche Gliederung: Berufung und Auftrag (Kap. 1); Gerichtsworte über Jerusalem und Juda (Kap. 2-25,14); Einleitung zu den Gerichtsworten über die Völker (Kap. 25,15-38); Heilsworte über Jerusalem und Juda (Kap. 26,1-35,10); Baruchs Bericht über die Verfolgung des Propheten (Kap. 46-50).
Anhang: Bericht über die Erfüllung der Pophetenworte, Untergang Jerusalems (Kap. 52).

Lit.: Praktisches Bibellexikon. Freiburg: Herder, 1969.
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