Jenseitskarte

Graphischer Darstellungsversuch, die verschiedenen Vorstellungen vom Jenseits zu beschreiben. Nach biblischen Angaben sind dies Himmel, Hölle, Fegefeuer, die himmlischen Wohnungen der Engel und Erzengel, der Cherubim und Seraphim.
Im
außerbiblischen Bereich gibt es die verschiedensten Vorstellungen vom Jenseits:
Die ältesten archäologisch nachweisbaren Jenseitsvorstellungen finden sich in der
Bestattungskultur Ägyptens.
Älteste Quellen für die Jenseitsvorstellungen in ethnischen Religionen sind u.a. Berichte über
schamanische Jenseitsreisen.
Der
Hinduismus enthält ein hochkomplexes Jenseitsbild. Die vedische Religion hielt ein Paradies (Land der Väter) bereit. Später setzte man neben die Götterwelt der Unsterblichen eine dem Kreislauf der Reinkarnation unterworfene Väterwelt der Unsterblichen.
Der
Buddhismus nimmt die im indischen Raum vorherrschende Glaubensvorstellung der Wiedergeburt auf.
Das
Judentum entwickelte nie eine eindeutige Vorstellung über das Geschehen nach dem Tode. Es bildeten sich vielmehr im Westentlichen zwei Lehrmeinungen heraus, die sich auf eine unbestimmte Menge von Hinweisen im Tanach beziehen. Die eine Lehrmeinung nimmt die Auferstehung der Toten an; die andere geht davon aus, dass die reine Seele, unbefleckt durch Geburt, Leben und Tod, wieder rein zu Gott zurückkehrt. Letztlich gibt es in der jüdischen Eschatologie drei Bereiche: Weiterleben der Seele nach dem Tod, Wiederauferstehung der Toten und den Glauben an den Messias.
Im
Islam folgt für die Muslime nach dem Tod im Grab ein Verhör durch die Engel Munkar und Nakīr in der Todeszwischenphase Barzakh. Erst mit dem Jüngsten Gericht erfolgt die Zuweisung zum Paradies Dschanna bzw. zur Hölle Dschahannam.
Auf
esoterischer Ebene ist schließlich neben Karma und Wiedergeburt noch die Rede von Astralebenen und jenseitigen Welten in vielfältiger Ausgestaltung.


Lit.: Hemleben, Johannes: Jenseits: Ideen der Menschheit über das Leben nach dem Tode vom Ägyptischen Totenbuch bis zur Anthroposophie Rudolf Steiners. Berlin: Rowohlt, 1984.
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