Jellinek, Adolf (Aron)

(* 29.10.1820 oder 26.06.1821 Draslowitz, Tschechien; 28.12.1893 Wien), jüdischer Gelehrter, liberaler Rabbiner und bekannter Prediger in Leipzig und Wien.
Im April 1849 schloss J. sein Studium der Philosophie, Philologie und arabischen Sprachen in Leipzig ab. Als Anhänger der „Wissenschaft des Judentums“ verfasste er zahlreiche Werke zur jüdischen Religionsphilosophie, insbesondere zur jüdischen Mystik, der Kabbala, zur Religionsgeschichte und zur Midraschliteratur. So übersetzte er das Kabbalabuch des französischen Juristen und Philosophen Adolphe Franck.
J. galt zudem als einer der großen jüdischen Prediger seiner Zeit. Über 200 seiner Predigten wurden veröffentlicht und zum Teil in andere Sprachen übersetzt. Er gehörte zu den ersten Juden Österreichs, welche die Gefahr des aufkommenden modernen Antisemitismus richtig einschätzten.
J. starb in Wien und wurde am 31. Dezember 1893 auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab in der Zeremonienallee beigesetzt.

W. (Auswahl): Philosophie und Kabbala. Leipzig, 1854. Gesammelte Predigten, drei Bde. Wien, 1862-1866.
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