Jamain, Louise

Geb. am 1. November 1914 in Paris, wo sie auch zur Zeit der Heilung am 1. April 1937, im Alter von 22 Jahren, lebte.
J. erkrankte 1927 mit 13 Jahren und war von da an öfters in Spitalsbehandlung. Zwischen 1933 und 1935 kam sie jeweils zu Ostern nach Lourdes, ohne dass jedoch eine spürbare Besserung eintrat. Im August 1936 wurde Louise wegen Bauchfelltuberkulose in das Spital Cochin aufgenommen und nach einigen Wochen der Beobachtung im Oktober einer Unterleibsoperation unterzogen. Nach einer zunächst positiven Entwicklung musste ihr Mitte November ein künstlicher Ausgang gelegt werden, um einem kritischen Darmverschluss zuvorzukommen. Der Allgemeinzustand besserte sich jedoch in keiner Weise. Louise zeigte nun Fieber, fast vollständige Appetitlosigkeit und neuerlich Bluthusten. Im Januar 1937 wurde zweifelsfrei die Diagnose „Lungen-, Darm- und Bauchfelltuberkulose“ gestellt.
In ihrer Verzweiflung äußerte sie schließlich den Wunsch, nach Lourdes zu fahren. Obwohl ihr die behandelnden Ärzte davon abrieten, nahm sie von 28. März bis 4. April 1937 an der Wallfahrt teil. Am 30. März spendete man ihr die Sterbesakramente. Am frühen Morgen des 1. April tat Louise jedoch kund, dass sie sich völlig erholt fühle. Daraufhin wurde sie am 3. April im Medizinischen Büro von den Ärzten einer Untersuchung unterzogen und für völlig gesund befunden.
Am 5. Juli 1938 wurde J. neuerlich im Ärztebüro von Lourdes untersucht und ihre Heilung bestätigt, ohne dass man dafür eine medizinische Erklärung geben konnte. 1939 folgte der Krieg und das ganze Verfahren wurde zurückgestellt.
1943 wurde J. durch Heirat zu Frau Maitre. Ihre Gesundheit war bereits gefestigt, sodass sie 1946 und 1949 zwei Buben zur Welt brachte.
Medizinisches Gutachten:
Diagnose
: Lungen-, Darm- und Bauchfelltuberkulose.

Prognose: Keine Aussicht auf Heilung und Lebensgefahr (infaust quoad valetudinem el vitam).
Therapie: Unwirksam.
Art der Heilung: Plötzlich, vollständig und dauerhaft, medizinisch nicht erklärbar.
Kirchliche Approbation:
Erst 1951 wurden die Akten dem Erzbischof von Paris übermittelt und am 6. Dezember der von ihm einberufenen kanonischen Kommission übergeben, die zu einem positiven Urteil kam. Daraufhin wurde die Heilung von J. am 14. Dezember 1951 durch Erzbischof Maurice Feltin von Paris als Wunder anerkannt.

Louise Jamain ist die erste Person, die im 20. Jahrhundert geboren und in Lourdes als auf wunderbare Weise geheilt erklärt wurde.

Lit.: Resch, Andreas: Die Wunder von Lourdes. Innsbruck: Resch, 2015.
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