Ilse(n)stein/Ilse

Der Sage nach lebte einst auf dem Ilsenstein (Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt/D), der Reste einer um 1018 erbauten Burg trägt, ein Riese mit seiner wunderschönen Tochter Ilse. Sie liebte einen Ritter auf dem gegenüberliegenden Westerberg. Ilses Vater wollte der Beziehung nicht zustimmen und schlug den Felsen entzwei, sodass das Tal entstand. Ilse stürzte sich daraufhin in ihrer Verzweiflung in den Fluss, dem sie den Namen gab. Seit dieser Zeit erscheint sie angeblich oftmals weiß gekleidet am Fuß des Steines, um sich unbekleidet im Fluss zu waschen. Wer sie dabei erblickt, den nimmt sie mit in ihr Kristallschloss und belohnt ihn königlich, wie Heinrich Heine in seiner Harzreise schreibt.
In den Gestalten aus dem Sagenkreis um den I. vermischen sich verschiedene volkstümliche Motive. So erscheint Ilse zum einen als verführerische Schatzhüterin, zum andern aber auch als unnachgiebige Verwunschene.

Lit.: Habermann, Jan: Die Reichsburg Ilsestein im Harz. Befestigungswerk und Machtsymbol der Salierzeit. Norderstedt: Books on Demand, 2018.
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