Ideo-Realgesetz

Das von dem englischen Physiologen William Benjamin Carpenter entdeckte Phänomen, wonach die Wahrnehmung oder Vorstellung einer Bewegung den Antrieb zur Ausführung eben dieser Bewegung erregt. Diese Feststellung wurde von William James als psychische Gesetzmäßigkeit des Vorgangs des Mitvollzugs von Bewegungen (Carpenter-Effekt) ausgegeben. Der Psychologe Willy Hellpach hat diese Gesetmäßigkeit zum Ideo-Realgesetz erweitert: „Jeder subjektive Erlebnisinhalt schließt einen Antrieb zur objektiven Verwirklichung ein.“ Dieses Grundgesetz umfasst nicht allein Bewegungen, sondern ebenso Gefühlsansteckung wie Ausdrucksübertragungen, ideomotorische Vorstellungen und Handlungen, Suggestion und Hypnose, und dient damit auch zur Erklärung für das Phänomen der Suggestion.

Lit.: Hellpach, Willy: Elementares Lehrbuch der Sozialpsychologie. Berlin: Springer, 1933; Häcker, Hartmut/Stapf, Kurt H. (Hrsg.): Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Bern: Huber, 1998.
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