Iatrochemie

(Griech: ιατρός, Arzt, und χημεία, Chemie), auch Chemiatrie, Chemiatrik oder Chymiatrie genannt, bezeichnet die vor allem von Paracelsus im 16. Jh. verbreitete Nutzbarmachung der Alchemie (als Grundlage zur Herstellung möglichst reiner Heilmittel) für die Medizin.
Erste Lehrstühle für I. an deutschen Universitäten wurden im 17. Jh. eingerichtet, während die Verknüpfung der Chemie mit der Medizin bzw. Pharmazie erst im 18. Jahrhundert gelockert wurde. Seitens der Medizin wurde die I. zunehmend durch die vor allem durch Herman Boerhaave in Holland, Friedrich Hoffmann in Deutschland und Thomas Sydenham in England vertretene rationell-empirische Medizin verdrängt.

Lit.: Hooykaas, Reijer: Die Elementenlehre der Iatrochemiker. Janus 41 (1937), 1-28; Haage, Bernhard D.: Iatrochemie, in: Werner E. Gerabek/Bernhard D. Haage/Gundolf Keil/Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. Berlin/ New York: De Gruyter, 2005.
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