Iason

(Griech. Ἰάσων, der Heilende), in der griechischen Heldensage der Sohn des Aison, eines Königs von Iolkos, und der Polymede oder Alkimede. Bekannt ist er vor allem als Anführer der Argonauten.
I. erteilte den Auftrag zum Bau eines Schiffes, der Argo, und zog mit 50 Gefährten, den nach ihrem Schiff benannten Argonauten, aus, um das Goldene Vlies aus Kolchis am Ostufer des Schwarzen Meeres zu rauben. Auf dem Weg dorthin landeten sie auch auf Lemnos, wo jene Frauen wohnten, die alle männlichen Bewohner getötet hatten. I. verbrachte mit Hypsipyle, der Königin von Lemnos, eine Nacht und zeugte Euneos und Deipylos.
In Kolchis angekommen, forderte er von König Aietes das Goldene Vlies. Dieser wollte zustimmen, sofern es I. gelänge, die feuerspeienden Stiere anzuspannen und Drachenzähne zu säen. Medea, die Tochter des Aietes, verliebte sich in I. und half ihm, die Aufgabe durch ein Zaubermittel zu bewältigen. Als er den Auftrag erfüllt hatte, weigerte sich Aietes jedoch, das Vlies herauszugeben. Daraufhin schläferte Medea den wachenden Drachen ein und holte das Goldene Vlies.
Die Hoffnung I.s, als Lohn dafür den Thron von König Pelias in Iolkos zu besteigen, erfüllte sich allerdings nicht.
In Korinth warb I. nun um Glauke, die Tochter des Königs. Dies wiederum entfachte die Eifersucht Medeas und sie tötete Glauke, Kreon sowie die beiden Söhne I.s. Dieser wurde zwar König von Korinth, nahm sich in seiner Verzweiflung aber schon bald das Leben.
Nach einer anderen Sage legte sich der alte I. unter sein Schiff Argo, das auf einmal zusammenbrach und ihn unter sich begrub.

Lit.: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, 5. Stutgart: Metzler, 1998, Sp. 865-869; Moreau, Alain: Le Mythe de Jason et Médée. Le Va-nu-pied et la Sorcière. Paris: Les Belles Lettres, 2006.
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