Hand, eingebrannte

Mehrfach bezeugte Erscheinung auf Holz oder Textilien, deren Entstehen ungeklärt ist wie im Fall von Margarete Schäffner (* 1863, † 13.04.1949) aus Gerlachsheim (Deutschland). Sie war mystisch begnadet und hatte von ihrem 18. Lebensjahr an Kontakt mit Seelen von Verstorbenen. Sie opferte alles für ihre ,Freunde‘ – wie sie die Armen Seelen im Fegfeuer nannte – auf. Wie Anna Katharina Emmerich und Therese Neumann lebte sie jahrzehntelang ohne Nahrung.
Um sicher zu sein, dass sie nicht vom Teufel getäuscht würde, bat sie Gott um ein Zeichen. Ihr eigener Pfarrer war Augenzeuge. Als er ihr die hl. Kommunion reichte, bildeten sich auf ihrem Kommuniontüchlein schwarze Brandflecken. Es waren Brandspuren, verursacht durch die eingebrannte Hand einer Armen Seele. Das Tüchlein wurde zur Prüfung an das Erzbischöfliche Ordinariat in Freiburg gesandt. Insgesamt fünfmal bezeugten ihr Verstorbene ihre Anwesenheit durch Einbrennen einer Hand in ein Tuch. Unter dem Vorwand, die Angelegenheit müsse geprüft werden, nahm man ihr kirchenamtlicherseits die Tücher mit Brandspuren ab.
Prof. Georg Siegmund ging diesem Phänomen nach und schreibt dazu: „Wie mir jedoch am 21. Mai 1974 der damalige Pfarrer Nägele brieflich mitteilte, ist keine bischöfliche Untersuchung erfolgt. Eine Nachfrage beim erzbischöflichen Archiv in Freiburg wurde am 27.XI.1974 dahingehend beantwortet, dass sich diese Tücher nicht mehr im Archiv befinden.“
Von den fünf Tüchern mit Brandspuren sind vier leider verloren. Lediglich ein einziges wurde Schäffner 1947 im hohen Alter auf ihre Bitte hin zurückgegeben, nachdem es 20 Jahre in Freiburg gewesen war. Sie überließ es dem Karlsruher Religionslehrer, Dr. Alois Bundschuh, der es schließlich in das Pfarrarchiv von Gerlachsheim zurückgab. Anstatt eine Untersuchung der Angelegenheit vorzunehmen, gebot das bischöfliche Amt der Visionärin Stillschweigen. Margarete Schäffner hielt sich gewissenhaft an die Verbote der kirchlichen Behörde.

Lit.: Siegmund, Georf: Das Fortleben nach dem Tode im Lichte des Phänomens von eingebrannten Händen, in: Andreas Resch: Fortleben nach dem Tode (Imago Mundi; 7). Innsbruck: Resch, 1987, S. 483-503.
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