Habicht

Accipiter gentilis, Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae), der sich vorwiegend von kleinen bis mittelgroßen Vögeln und Säugetieren bis zu einem Gewicht von etwa 1,0 kg ernährt. Das Verbreitungsgebiet der monogam lebenden Art umfasst die arktischen bis subtropischen Zonen der Holarktis.
In astralmythischer Vorstellung bot der H. einen Vergleich für die Sonne, sowohl im hellen Glanz als auch von Wolken verhüllt. Vom Himmel schleuderte er Donnerkeil und Blitzstrahl und öffnete wohlwollend die Schleusen des fruchtbaren Regens.
In der altpersischen Religion offenbarte sich Ormuzd selbst als oberster Lichtgott in einem Habicht oder Adler. Auch Mithras, der Herr des Sonnenlaufes durch das Jahr, kreiste mitunter in Habichtgestalt hoch am Himmel. Vermutlich in seiner hohen Bedeutung als Auguralvogel erklärte Homer den H. zum „schnellen Boten Apollons“. Seine Kreise in der Luft assoziierten den Weltgeist, von dessen ewigem Kreislauf alles ausgeht und in den alles wieder zurückkehrt. Nordische Dichter sprachen bei diesem Weltgeist vom „Habicht Odins“.
In der Kunst des christlichen Mittelalters gilt der H. als Todessymbol.

Lit.: Zerling. Clemens: Lexikon der Tiersymbolik. Klein Jasedow: Drachen Verlag, 2012.
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