Geistertanzbewegung

Durch eine Vision des Paiute J. Wilson (Wovoka) während einer Sonnenfinsternis 1889 ausgelöste nativistische Bewegung. Sie geht auf den von dem Paiute Wodziwob 1869/70 initiierten Geistertanz zurück. Wovoka erhielt die Gabe des Regenmachens und der Unverwundbarkeit durch Gewehrkugeln. Er propagierte einen regelmäßig abzuhaltenden Rundtanz, der die Vereinigung mit den verstorbenen Vorfahren beschleunigen sollte, und predigte Frieden mit Weißen und anderen Indianern.
Die Lehre griff rasch um sich. Vor allem bei den Lakota (Sioux) wurde Wovokas Lehre in die Erwartung der Rückkehr der Toten und das Verschwinden der Weißen umgedeutet. Die Anhänger trugen für kugelsicher gehaltene Hemden und fielen beim Tanzen in Trance. 1890 verloren sie bei dem Massaker am Wounded Knee in Süd-Dakota ihr Leben und alle Hoffnung in den Geistertanz war dahin.

Lit.: Wörterbuch der Völkerkunde. Berlin: Reimer, 1999.
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