Geisterseher

Volkstümliche Bezeichnung für Personen, die unsichtbare Phantome sehen. Kinder und bestimmte Tiere, z.B. Hunde, Pferde, aber auch Schafe und gewisse Vögel sollen dafür besonders begabt sein. Früher gab es fast in jedem Dorf einen G., dem man nur ungern begegnete.
G. leiden oft unter ihrer „Begabung“ und erkranken nicht selten aufgrund der fortwährenden Aufregung. Selbst bei der Begegnung mit Menschen auf der Straße sehen sie manchmal den Tod des Einzelnen voraus, was nicht selten eintrifft. Sie verspüren dabei angeblich das Schwinden der Ausstrahlung des Betreffenden oder seiner Lebenskräfte.

Lit.: Bächtold-Stäubli, Hanns (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Bd. 3. Berlin: de Gruyter, 1987.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.