Geisterjagd

Untersuchung paranormaler Aktivitäten im Zusammenhang mit Personen oder Örtlichkeiten, deren Urheberschaft sich als unsichtbar und intelligent erweist.
Die erste Untersuchung einer solchen G. ist von Plinius dem Jüngeren (100 n. Chr.) überliefert, der die Untersuchung eines Spukhauses im antiken Athen durch den Philosophen Athenodoros Kananites beschreibt.
1862 wurde in London der Ghost Club gegründet, der als die erste Institution gilt, die paranormale Phänomene untersuchte.
Zwischen 1880 und 1890 machte der Philosoph William James, Begründer der American Psychological Association, den Vorschlag, zur Erforschung paranormaler Fragestellungen wissenschaftliche Methoden einzusetzen. Er fand dafür Verbündete in England, darunter den Naturforscher Alfred Russel Wallace, den Philosophen Henry Sidgwick und den Psychologen Edmund Gurney. Gemeinsam gründeten sie die Society for Psychical Research, um Beweise für Erscheinungen, Spuk und ähnliche Phänomene zu finden. Die Mitglieder der Society sammelten Fallstudien, beobachteten Séancen und führten den Census of Hallucinations ein, eine Statistik, in der die Anzahl der geisterhaften Erscheinungen von Personen an deren Todestag gezählt wurde.
Zu den besten Untersuchungen einer solchen G. gehört der Fall Rosenheim, wo unbekannte, unsichtbare und intelligente Kräfte unter vielfältiger wissenschaftlicher Kontrolle am Werk zu sein schienen.

Lit.: Resch, Andreas: Der Fall Rosenheim. Grenzgebiete der Wissenschaft 17 (1968) 3, 289-310; 18 (1969) 1, 337-346; Moser, Fanny: Spuk: ein Rätsel der Menschheit. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1980; Bartoschek, Sebastian/Waschkau, Alexa: Ghosthunting: auf Spurensuche im Jenseits. Aschaffenburg: Alibri Verlag, 2013.
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