Gedankenfotografie

Bezeichnet die Bildgestaltung auf Film durch bloße gedankliche Beeinflussung durch eine Person. Von solchen Fotografien spricht man im Spiritismus im Zusammenhang mit Medien und in der Wissenschaft bei diesbezüglichen Experimenten mit Sensitiven.
Die erste Nachricht über derlei Aufnahmen scheint von William H. Mumler, einem Bostoner Graveur, zu stammen, der 1861 von Fotografien berichtet, die er machte, auf denen außer den beim Fotografieren anwesenden Personen noch andere aufschienen.
Zu den vielen weiteren diesbezüglichen Berichten wissenschaftlicher Untersuchungen gehören besonders die Experimente von Jule Eisenbud mit dem Sensitiven Ted Serios, der unter strengster Kontrolle sowohl auf Film wie auf dem Fernsehschirm gut dokumentierte Bilder entstehen ließ. Das einzige vorgebrachte Gegenargument lautete Betrug. Die Dokumentation der Daten ist jedoch derart, dass dieser Vorwurf nur als unbeholfene Aggression gewertet werden kann. So sagte der Sprecher des involvierten Deutschen Fernsehteams in der Sendung vom 15. Februar 1968 mit dem Titel „Die Grenzen der Vernunft“ in Bezug auf die gewonnenen Bilder: „Betrug ist ausgeschlossen, denn ich habe verschiedene Experimente erlebt und gesehen, wie sich die Bilder allmählich entwickelten.“ Zum Vorwurf des Betrugs eine Aussage von Eisenbud: „Wenn wir Psychokinese im Bild haben, dann rührt das an die Aggression des Menschen… Man bedient sich der Aggression, weil es sonst keinen Ausweg gibt.“

Lit.: Mumler, William H.: The Personal Experiences of William H. Mumler in Spirit-photography. Boston: Colby and Rich, 1875; Eisenbud, Jule: The World of Ted Serios: “Thoughtographic studies of an Extraordinary Mind. New York: Morrow, 1967; Resch, Andreas: Der Mensch in der Psychologie von morgen, in: Ders.: Welt, Mensch und Wissenschaft morgen (Imago Mundi; 3). Innsbruck: Resch, 1972; Eisenbud, Jule: Die PSI-Aufnahmen des Ted Serios/M. e. Vorw. v. Hans Bender. Freiburg i.Br.: Aurum, 1975.
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