Gaukler

(Franz. bateleur), Sammelbezeichnung für Schausteller und andere Unterhaltungskünstler, wie Magier, Spielmann oder Bänkelsänger, die ihre Fertigkeiten auf offener Straße, Märkten oder Festen dem Publikum preisgeben.
Im Tarot ist der G. das erste Arcanum, das allen anderen 21 Großen Arcana des Tarot zugrundeliegende Prinzip der Beziehung zwischen persönlichem Bemühen und spiritueller Wirklichkeit. Es nimmt den ersten Platz in der Reihe ein, weil man es in der Praxis von Erkennen und Verwirklichung nicht begriffen hat, man also nicht weiß, was mit den anderen Arcana anzufangen ist. Der Gaukler ist nämlich dazu berufen, die praktische Methode, die sich auf alle anderen Arcana bezieht, zu enthüllen. Er ist somit das „Arcanum der Arcana“ in dem Sinne, dass er enthüllt, was man wissen und können muss, um in die Schule der geistigen Übungen, die das Tarotspiel in seiner Gesamheit darstellt, einzutreten, damit man daraus einigen Nutzen ziehen kann, nämlich Verstand und Willen mit dem Herzen zu verbinden.

Lit.: Becker, Udo: Lexikon der Symbole. Freiburg i.Br.: Herder, 1998; Körbel, Thomas: Hermeneutik der Esoterik: eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitrag zum Verständnis von Parareligiosität. Münster: Lit, 2001.
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