Fournier, Yvonne

Geb. im Januar 1923 in Limoges (Frankreich), ihre Heilung erfolgte am 19. August 1945 im Alter von 22 Jahren.
Im Januar 1940 erlitt die damals 17-jährige Yvonne einen Arbeitsunfall in der Fabrik. Sie geriet mit ihrem linken Oberarm in einen Treibriemen und wurde dabei zu Boden geschleudert. Der Arm war zwar nicht abgerissen, blieb aber aufgrund der schweren Verletzung völlig gelähmt. In den folgenden 5 1/2 Jahren entwickelten sich ein extensiv-progressives posttraumatisches Syndrom mit nahezu unerträglichen Schmerzen, ein Ödem sowie trophische Störungen im betroffenen Arm, die diesen praktisch unbrauchbar machten. Yvonne unterzog sich neun operativen Eingriffen, vor allem am Stellarganglion und entlang der sympathischen Kette. Diese Eingriffe führten aber jeweils nur zu einer vorübergehenden Schmerzlinderung und einer Besserung des Ödems. Drei Jahre nach dem Unfall sprach ihr ein Gericht eine Rente von 70% zu, was einer Invalidenrente bei Amputation entsprach. In dieser hoffnungslosen Situation ohne Aussicht auf Heilung nahm F. im August 1945 an der Nationalwallfahrt teil, der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 19. August spürte sie nach dem Bad, dass ihr Arm an Kraft gewann. Innerhalb weniger Minuten verschwanden die Schmerzen und sie konnte den Arm wieder bewegen. Noch am gleichen Tag wurde F. in das Ärztebüro geführt und vom nationalen Ärzteteam eingehend untersucht, ohne dass man ein endgültiges Urteil abgab. Weitere Kontrollen erfolgten am 21. und 27. August 1945 sowie am 19. August 1946, wo F. u.a. von dem Neurologen Prof. Thiebout aus Strasbourg untersucht wurde, der Diagnose und Heilung bestätigte. Aufgrund dieser Untersuchungen wurde die plötzliche und dauerhafte Heilung von den damals anwesenden 26 Ärzten einstimmig als „medizinisch nicht erklärbar bezeichnet. Die Unterlagen wurden dem Internationalen Ärztekomitee allerdings erst 1959 übergeben, das den medizinisch unerklärbaren Charakter der Heilung ebenfalls anerkannte.
Medizinisches Gutachten:
Diagnose: Extensiv-progressives posttraumatisches Syndrom am linken Oberarm (Leriche-Syndrom).
Prognose: Keine Aussicht auf Heilung und Lebensgefahr (infaust quoad valetudinem et vitam).
Therapie: Unwirksam.
Art der Heilung: Plötzlich, vollständig und dauerhaft, medizinisch nicht erklärbar.
Kirchliche Approbation:
Am 14. November 1959 wurde die Heilung von Y. F. nach positiver Beurteilung durch die kanonische Kommission von Kardinal-Erzbischof Feltin von Paris als Wunder anerkannt.

Lit.: Resch, Andreas: Die Wunder von Lourdes (Reihe R; 5). Innsbruck: Resch, 2. Aufl. 2015.
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