Flügelsonne

Alte ägyptische Himmelsvorstellung von den Fittichen eines Falken, die sich über die Welt erstreckten. Eine Zeichnung auf einem Kamm aus der ersten Dynastie zeigt die Sonnenbarke (mit dem Horusfalken) auf einem Flügelpaar als Bild des Himmels. Ab der 5. Dynastie wird zwischen die beiden Fügel die Sonnenscheibe gesetzt, womit das Sinnbild für den Himmel zu einem solaren Symbol wird. Ursprünglich gehört die F. dem Gott Behedeti, dem „Buntgefiederten“, der jedoch schon früh mit Horus verschmolz und damit auch in die Rolle des mit Horus identifizierten Königs rückte. Ebenso zur Königssymbolik gehören die beiden Uräen, die gegen Ende des Alten Reiches die Sonnenscheibe umwinden. In einigen Darstellungen des Neuen Reiches tragen die Schlangenköpfe die oberägyptische bzw. die unterägyptische Krone. Seit dem Mittleren Reich erscheint die F. besonders über den Tempeltüren, wo sie eine Schutzfunktion erfüllen sollte, sowie als krönender Abschluss auf Denksteinen.

Lit.: Bogun,Werner/Straet, Norbert: Lexikon der Esoterik.Von Astrologie bis Zen. Niedernhausen/Ts.: Falken, 1999; Lurker, Manfred: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Ägypter. Frankfurt/M.: Fischer, 2005.
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