Flournoy, Théodore

(* l5.08.1854 Genf; † 05.11.1920/2, ebd.), Psychologe, Arzt, Philosoph, Schüler von W. Wundt; 1891 Univ.-Prof. in Genf für Physiologie und Psychologie, Xenoglossie- und Trancemedien-Forscher. 1894 lernte F. auf einer Séance die Verkäuferin Catherine Elise Müller kennen, die nebenberuflich als spiritistisches Medium auftrat („Hélène Smith“). Sie erinnerte sich im Trancezustand früherer angeblicher Existenzen (in Indien, Versailles, auf dem Mars). Die sog. Marssprache (das Martische) erwies sich als ein durch das kreativ-reproduktiv arbeitende Unbewusste umgearbeitetes Französisch. Im Wortschatz war auch ein entstelltes Ungarisch enthalten (Muttersprache ihres Vaters). 1898 und später in den erfolgreichen Pariser Sitzungen mit Eusapia Palladino konnte F. unter Kontrollbedingungen Telekinese beobachten. 1911 publizierte er die Ergebnisse des Fragebogens der Genfer Spiritistischen Gesellschaft zusammen mit seinen eignen Forschungen unter dem Titel Esprits et Mediums; Mélange de métapsychique et de psychologie.

W.: Des Indes à la Planète Mars, 1899/1900 (dt.: Die Seherin von Genf, Lpz. 1914, auch unter dem Titel „Spiritismus und Experimental-Pychologie“, Lpz. 1921).
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