Floh

Sein altindischer Name malagia heißt so viel wie „der im Schmutz Gezeugte“. Einer der bedeutendsten Gelehrten des frühen Mittelalters, Isidor von Sevilla (ca. 560-636), spricht davon, dass der F. wie die Teufelsschlange im Paradies in erster Linie vom Staube lebe. Auftauchen und Verbreitung des Blutsaugers haben denn auch mit Unreinlichkeit zu tun. Prinzpiell symbolisieren die Tierchen das eigentlich Belanglose und Nebensächliche, wenngleich ihre Stiche selbst dem Menschen zur Qual werden können. Der Ausspruch „einen Floh ins Ohr gesetzt bekommen“, suggeriert u.a. auch, dass sich etwas eher Unwesentliches zu gesteigerter Beunruhigung auswachsen kann. In der Literatur verbinden sich der F. und durch ihn entstandenes Unheil schon seit der griechischen Klassik oft mit skurriler Komik. In Märchen und Fabel gilt er als Bote von Unheil und Zerfall. Auch wird ihm das Talent nachgesagt, vor sämtlichen Nachstellungen und Fallen gerade noch im rechten Augenblick fliehen zu können.

Lit.: Zerling, Clemens: Lexikon der Tiersymbolik: Mythologie, Religion, Psychologie. Völlig überarb. u. erw. Neuausg. Klein Jasedow: Drachen Verlag, 2012.
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