Fliegende Pferde

Sie nahmen unter den mythologischen Kreaturen unserer Vorfahren eine besondere Stellung ein. Sleipnir, das Pferd des Germanengottes Odin, der Pegasus der griechischen Sage und Buraq, das Wunderpferd des islamischen Propheten Mohammed, sind die bekanntesten Pferde der Luft.
Sleipnir ist das berühmte Pferd Odins, auf dem dieser vom Himmel zur Erde ritt, um gefallene Helden auf seine Burg „Ansgar“ zu bringen. Für die nordischen Völker scheint dieses Wunderpferd die Hoffnung verkörpert zu haben, nach einem heldenhaften Kampf in die Wohnstadt der Götter zu gelangen.
Das geflügelte Pferd Pegasus entsprang einem griechischen Mythos zufolge dem Blut der enthaupteten Medusa, einer schlangenköpfigen Sagengestalt, bei deren Anblick sich alles und jeder in Stein verwandelte. Der Held Bellerophon aus Korinth fing den Pegasus ein. Als er versuchte, mit ihm zum himmlischen Olymp zu reiten, auf dem die Götter thronten, warf das fliegende Pferd seinen Reiter ab und verwandelte sich in ein Sternbild.
Das zweithöchste Heiligtum des Islam ist ein riesiger Steinbrocken im Felsendom von Jerusalem, wohin nach dem Glauben der Muslime der Prophet Mohammed gebracht wurde, indem ihn der Engel Jibril (Gabriel) auf ein geflügeltes Pferd namens Buraq setzte. In Jerusalem angekommen, soll Mohammed dann von dem Felsen aus auf einer Leiter direkt in den Himmel gestiegen sein.

Lit.: Fiebag, Peter/Gruber, Elmar/Holbe, Rainer: Mystica: die großen Rätsel der Menschheit. Augsburg: Weltbild, 2007.
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