Fischer, Oskar

(* 12.04.1876 Slaný, Tschechoslowakei; † 28.02.1942 KZ Theresienstadt). Seine Untersuchungen als Psychiater und Neuropathologe der Dementia und Alzheimerkrankheit wurden erst 2008 wiederentdeckt.
F. studierte Medizin in Prag und Strassburg, arbeitete anschließend auf der Abteilung Pathologische Anatomie und dann bis 1919 auf der Abteilung Psychiatrie an der Deutschen Universität in Prag. Im Ersten Weltkrieg diente F. als Psychiater in der deutschen Armee, wo er in Pardubize in Ostböhmen seine zukünftige Frau kennenlernte, mit der er drei Kinder hatte. 1939 eröffnete er in Prag eine eigene Psychiatrische Praxis und arbeitete dort bis 1941.
Wie sein berühmter Zeitgenosse Alois Alzheimer konzentrierte F. seine Forschungen auf die Altersdemenz und veröffentlichte die Ergebnisse 1907, 1910 und 1912 in medizinischen Zeitschriften. Seine Entdeckungen identifizierten und beschrieben die Plaques genauer und umfangreicher als die später von Alois Alzheimer in München entdeckten und beschriebenen Gehirnabnormitäten, für welche dieser die Anerkennung bekam, während Fischers Entdeckungen bis 2008 verborgen blieben. 1941 wurde F. wurde von der Gestapo verhaftet und in Theresienstadt hingerichtet.

W.: Fischer, Oskar: Topische Diagnostik des Rückenmarkes; mit 46 Abbildungen im Text [Kopftitel]. Wien: Urban & Schwarzenberg, 1924.
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