(Digitus, Plural: digiti). Die F. der beiden Hände bilden mit vielfältiger Symbolik der Gesten, einzelnen oder mehreren F.n, gemeinsam eine Zeichensprache. So ergeben z.B. vier zur Faust gekrümmte F. mit gestrecktem Daumen zwischen Mittel- und Zeigefinger die Feige.
In der astrologischen Tradition wird der Daumen der Venus, der Zeigefinger Jupiter, der Mittelfinger Saturn, der Ringfinger der Sonne und der kleine Finger Merkur zugeordnet. Der Ringfinger hieß volkstümlich auch Herzfinger, da er durch eine besondere Ader direkt mit dem Herzen verbunden sei. Damit hängt auch seine Liebes- und Treuesymbolik zusammen.
Finger- und Handgebärden waren zu allen Zeiten Hilfsmittel seelischen und geistigen Ausdrucks. Besonders reich ausgeprägt sind diese in der indischen Kunst und im indischen Tanz. In der abendländischen Kunst bedeutet ein auf den Mund gelegter Finger Schweigen.
Eine Vielzahl symbolischer Gesten (Mudras) enthält die Ikonographie des Buddhismus. Die christliche Ikonographie unterscheidet eine griechische Form, bei der sich Daumen und kleiner F. berühren, und eine lateinische mit angelegtem Ringfinger und kleinem F., während die übrigen drei F. gestreckt sind.
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