Findel, Gottfried Josef Gabriel

(* 21.10.1828 Kupferberg; † 23.11.1905 Leipzig), freimaurerischer Schriftsteller und Verleger.
Nach dem Gymnasium in Bamberg besuchte F. 1848 die Universität in München und wurde ein Jahr darauf wegen seiner Beteiligung an der politischen Bewegung einer Untersuchung unterzogen. Nach zehnmonatiger Haft begnadigt, brach er sein Studium ab und widmete sich in Heidelberg dem Buchhandel. 1856 wurde F. in der Freimaurerloge Eleusis zur Verschwiegenheit in Bayreuth in die Freimaurerei aufgenommen. Später übersiedelte er nach Leipzig, wo er sich der Loge Minerva anschloss. 1858 gründete er mit der von ihm und Rudolf Seydel geleiteten freimaurerischen Zeitung „Die Bauhütte“ ein Verlagsgeschäft.
1860 ernannte ihn die Prince Hall Grand Lodge of Massachusetts/USA zum Ehren-Altgroßmeister und zum Repräsentanten der Prince Hall-Freimaurerei in Deutschland.
Durch seine Schreibtätigkeiten entstanden Streitigkeiten, die 1891 zu seinem Ausscheiden aus der Freimaurerei in Leipzig führten, so dass er 1898 Mitglied der Loge Johannes zum wiedererbauten Tempel in Ludwigsburg wurde. Zur Aussöhnung in Leipzig kam es erst nach seiner Mitgliedschaft der Loge Phönix, die aus der Loge Minerva hervorgegangen war.

W. (Auswahl): Geschichte der Freimaurerei von der Zeit ihres Entstehens bis auf die Gegenwart. Leipzig: Luppe, 1861-62; J.G. Findel’s Schriften über Freimaurerei, 6 Bde. (1882-85), Reprint Vaduz/Liechtenstein: Sändig-Reprints-Verlag, o.J.
Lit.: Hoffmann, Stefan-Ludwig: Die Politik der Geselligkeit: Freimaurerlogen in der deutschen Bürgergesellschaft, 1840-1918 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 141). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2000.
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