Fincel, Job

Jobus Fincelius, auch Hiob Fincel (* Weimar; † nach 1568 in Zwickau), deutscher Humanist und Arzt.
F. studierte in Erfurt, Jena und Wittenberg, wurde 1559 Professor der Philosophie in Jena und 1562 Professor und Assistent an der dortigen medizinischen Fakultät. Er wirkte als Physikus in Weimar und in Zwickau 1568.
Von ihm stammt wohl das wohl berühmteste Wunderzeichenbuch. Es erschien in drei Bänden, geht chronologisch vor und umfasst den Zeitraum zwischen 1517 und 1562 oder in Fincels Worten (als Überschrift des Hauptteils der Wunderzeichenchronik): „Warhafftige beschreibung vnd kurtz verzeichnus schrecklicher Wunderzeichen vnd geschichten / die von der zeit an / da Gottes wort in Deudschland angangen / am Himel Erden vnd andern Creaturen gesehen sind. Nach der Jarzal.“
F. unterscheidet dabei die Wunderzeichen vom Aberglauben. Seiner Ansicht nach müssen nur die Wunderzeichen, die übernatürlicher Ursache sind und von Gott gewirkt werden, unbedingt ernst genommen werden.

W.: Fincel, Job: Wunderzeichen. Warhafftige beschreibung vnd gründlich verzeichnus schrecklicher Wunderzeiehen vnd Geschichten / die von dem Jar an M.D.XVII. bis auf jtziges Jar M.D.LVI. geschehen vnd ergangen sind / nach der Jarzal, Bd. 1. Jena 1556; ders.: Wunderzeichen. Gründlich verzeuchnis schrecklicher Wunderzeichen vnnd Geschichten / so jnnerhalb viertzig Jaren sich begeben haben, Bd. 2, Jena 1559; ders.: Wunderzeichen / der dritte Teil / so von der zeit an / da Gottes wort in Deudschland / Rein vnd lauter geprediget worden / geschehen / vnd ergangen sind, Bd. 3, Jena 1562.
Lit.: Schenda, R.: Die deutschen Prodigiensammlungen des 16. und 17. Jahrhunderts. in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 4 (1961-63), Sp. 637-710; Hammerl, Michaela: Wunderzeichenbücher: die Prodigienchroniken des 16. Jahrhunders. Grenzgebiete der Wissenschaft 57 (2008) 1, 37-51.
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