Fictuld, Hermann

Pseud. für Baron Johann Heinrich Schmidt von Sonnenberg oder Mummenthaler, auch Johann Friedrich von Meinstorff (1700-1777), Verfasser alchemistischer und magisch-kabbalistischer Schriften, Autor diverser Rosenkreuzer-Schriften.
Um die Identität dieses einflussreichen Autors gab es im Laufe der Zeit einige Spekulationen. In dem 1747 geschriebenen und 1749 in Leipzig erschienen „Aureum Vellus oder Goldenes Vlies, das ist verhoffte Entdeckung, was dasselbige sey?“ ist an zwei Stellen von einer „Sociätät der Goldenen Rosenkreuzer“, den Erben der Ritter vom Goldenen Vlies nach der Schlacht bei Nancy, die Rede.
Von diesem mysteriösen Bund, der das Erbe der Rosenkreuzer anzutreten suchte, hatte schon die 1710 erschienene Schrift „Die Wahrhaffte und Vollkommene Bereitung des Philosophischen Steins“ etc. von Sincerus Renatus (dem Schlesischen Prädikanten Samuel Richter) gehandelt.
Auch in all seinen späteren Schriften spielt der 1747 anscheinend noch ganz im Geheimen wirkende Orden eine Rolle, dem F. dann die erste Organisation schuf, wenn er nicht von sich aus eine ganz neue Verbindung unter dem alten bewährten Namen ins Leben gerufen hat.

W.: Der längst gewünschte und versprochene Chymisch-Philosophische Probier-Stein (l 740); Aureum Vellus (1749); Turba Philosophorum, das ist: Gesammelte Sprüche der Weisen, zur Erläuterung der hermetischen Smaragd-Tafel, oder von dem Stein der Weisen, wie derselbige zu bereiten sey und erlangt werde. Zu Ehren der kunstbeflissenen Söhne der Weisheit heraus gegeb. durch Hermann Fictuld (1763).
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