Fedeli d’Amore

(Ital., „Getreue der Liebe“), eine im 13./14. Jahrhundert esoterische, historisch nur schwer fassbare geistige Gemeinschaft toskanischer, namentlich florentinischer Dichter und Denker, zu denen vermutlich auch Dante Alighieri (*1265; †1321) zählte. Die Dichterschule war im Zuge der provenzalischen Troubadourdichtung entstanden und entwickelte einen völlig neuen, einfühlsamen Stil, von Dante als „dolce stil novo“ bezeichnet, als dessen Begründer Guido Guinizelli (um 1230-1276) gilt. In seiner berühmten Kanzone Al cor gentil rempaira sempre amore, die zum Manifest der neuen Bewegung wurde, betonte dieser die Verwandtschaft zwischen der Liebe und der edlen Seele (nobiltà d’animo).
Im Zentrum aller Bestrebungen der Fedeli d’Amore steht die donna unica, die donna angelica, das Bild der Frau als vom Gott entsandter Engel, der die Seele des Liebenden zu läutern und ihn von der Sünde zur himmlischen Seligkeit zu führen vermag. Dantes donna angelicata ist seine Beatrice, die er erstmals in seiner Vita Nova erwähnt und die später zur zentralen Gestalt der „Göttlichen Komödie“ wurde.

Lit.: Valli, Luigi: Il linguaggio segreto di Dante e dei „Fedeli d’Amore“. Mailand: Luni Editrice, 1994.
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