Faustsage

Die älteste Darstellung der Faustsage erschien 1587 in Frankfurt a.M., gedruckt bei Johann Spies. Sie schildert Faust als einen begabten Bauernsohn, der zu einem wohlsituierten Verwandten ins Haus kommt und später zumTheologiestudium auf die Universität geschickt wird. Nach Erlangen des Magistergrades mit Auszeichnung gerät er in schlechte Gesellschaft, verlegt sich fortan auf die Magie und zitiert schließlich eines Tages den Teufel. Er schließt mit ihm einen Pakt, dass derselbe ihm 24 Jahre dienen soll, wofür er seine Seele dem Bösen vermacht. Der Teufel führt ihn in die Geheimnisse der Magie ein. Später unternimmt F. eine Reise in die Hölle, dann eine Reise um die Erde, wobei er alle durch seine magischen Künste in Erstaunen versetzt.
Hier hat der Verfasser Gelegenheit, alle früheren Sagen der Magier um Fausts Person zu sammeln. So kommt Faust u.a. in den Palast des Papstes, führt dort einige Streiche aus und verhöhnt den Papst und die Geistlichkeit. Dies besagt, dass die F. auf protestantischem Boden entstanden ist. Die Geschichte endet damit, dass der Teufel nach Ende des Kontraktes Faust einen furchtbaren Tod bereitet.

Lit.: Lehmann, Alfred: Aberglauben und Zauberei. Bindlach: Gondrom 1990.
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