Terra mater, Gaia. Bereits in indo- bzw. vorindogermanischer Zeit gibt es Spuren der Erdverehrung. Die Erde galt als Spenderin aller Fruchtbarkeit und allen Wachstums sowie als Verleiherin magischer Kräfte. Erdkult, Vegetationskult und Frühlingsfeier verschmolzen zu einer kultischen Einheit, die unter dem Zeichen der E. stand.
Im griechischen und römischen Kulturkreis wurde diese Gottheit durch Hekate und Diana repräsentiert, die auch die Göttinnen der Geister, Gespenster und Zauberer waren.
Bei den Germanen entsprach der E. der Baum- und Waldkult – ursprünglich ein Vegetationskult, der ausschließlich von Frauen betrieben wurde. Nach Aussterben des Kultes sanken die Frauen auf das Niveau von Zauberinnen. An den Kult selbst erinnert noch der 1. Mai mit seinem Fruchtbarkeitszauber. Die Feste in der Walpurgisnacht wurden dann zum Sabbat der Hexen umgedeutet.
Die religionsgeschichtliche und archäologische Entsprechung zur E. ist die Muttergöttin oder Große Mutter. Beide Begriffe werden oft synonym verwendet.
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