Erasmus

Auch Elmo bzw. Ermo (* um 240 Antiochia; † 303 Formia, Italien), Bischof und Märtyrer, wird als Heiliger verehrt, Fest: 2. Juni.
E. war angeblich Bischof von Antiochia (heute Antakya), das er während der Christenverfolgung unter Diokletian verlassen musste. Der Legende nach verbarg er sich auf einem Berg des Libanon, wo ihn ein Rabe sieben Jahre lang mit Nahrung versorgt haben soll. Auf die Erscheinung eines Engels hin kehrte er in sein Bistum zurück, wurde bald darauf gefangen genommen und erlitt verschiedene Folterungen wie das Ausdärmen. Durch göttlichen Beistand soll er jedoch die Freiheit wiedererlangt haben und nach Italien gekommen sein, wo er in der Gegend von Formia als Seelsorger wirkte und nach sieben Jahren starb.
Seine Reliquien wurden im 9. Jh. nach Gaeta nördlich von Neapel überführt, wo er Schutzpatron der Kathedrale ist. Seine kultische Verehrung ist seit dem 6. Jh. nachgewiesen. Seit etwa 1300 wird er zu den 14 Nothelfern gezählt. E. wird u.a. als Schutzheiliger gegen Feuergefahr angerufen. Wenn die Seeleute bei schweren Gewittern Flammen aus der Takelage springen sahen (elektrische Entladungen an Schiffsmasten), werteten sie dies als gutes Omen und fühlten sich vom hl. E. geschützt, der bei seiner Fahrt nach Italien durch unablässiges Beten einen solchen Sturm besiegt haben soll. Dieses Phänomen ist bis heute als Elmsfeuer bekannt.
E. ist Patron der Seefahrer, Drechsler, Weber und Seiler und gilt als Helfer bei Krämpfen, Koliken und Unterleibsbeschwerden. Ebenso wird er bei Geburten und bei Krankheiten der Haustiere angerufen.

Lit.: Bautz, Friedrich Wilhelm: Erasmus, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Bd. 1. Hamm: Bautz, 1975; 2., unveränd. Aufl. 1990, Sp. 1524.
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