Enomiya-Lassalle, P. Hugo Makibi

Der bekannte Jesuit und Zen-Meister Hugo Lassalle wurde am 11. Nov. 1898 im westfälischen Externbrock geboren, trat nach dem 1. Weltkrieg, wo er verwundet wurde, in die niederländische Provinz des Jesuitenordens ein und absolvierte sein Theologie- und Philosophiestudium in Holland und England, woraufhin er vom Orden nach Japan geschickt wurde. 1939 übersiedelte er von Tokio nach Hiroshima und wurde beim Abwurf der Atombombe am 6. August 1945 verwundet. Er war seither strahlengeschädigt.
In den Folgejahren bereiste er nahezu alle Länder der Erde, um eine Weltfriedenskirche in Hiroshima aufzubauen. Am 6. August 1950 konnte der Grundstein gelegt werden, vier Jahre später wurde die Kirche eingeweiht. 1948 nahm er den japanischen Namen Makibi Enomiya an. Ohne Lassalle wäre Hiroshima wohl nie zu einem Zentrum des Weltfriedens geworden. Zum Dank dafür ernannte ihn die Stadt 1968 zum Ehrenbürger.
Weltbekannt wurde Lassalle aber vor allem als Zen-Meister. 1943 hatte er zum ersten Mal an Zen-Exerzitien teilgenommen. Später gab er in nahezu allen Teilen der Erde bis zu 30 Zen-Kurse im Jahr. Bis zu seinem 80. Lebensjahr war er Professor für Religionsphilosophie an der Königin Elisabeth-Universität in Hiroshima und wechselte dann an die Sophia-Universität der Jesuiten in Tokio. Am Stadtrand von Tokio errichtete er das erste christliche Meditationszentrum in Japan, „Akikawa-Shinmeikutsu“, die „Höhle des göttlichen Dunkels“. So war Lassalle nicht nur ein Mann des Friedens und der Völkerverbindung, sondern vor allem auch der Ökumene und der Grenzgebiete, was nicht zuletzt in zahlreichen Veröffentlichungen zum Ausdruck kommt.
Enomiya-Lassalle starb am 7. Juli 1990 in Münster/Westfalen, Deutschland.

W.: Zen und christliche Spiritualität. München: Kösel, 1987; ders.: Mein Weg zum Zen. München: Kösel, 2018.
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