Elemente

Grundbausteine der Welt Feuer, Wasser, Erde und Luft; In der aristotelischen Philosophie die vier Urqualitäten (griech. stoicheia) bzw. die aus ihnen abgeleiteten Körper (sómata). Hinzu kommt noch als 5. Element (daher Quintessenz von lat. quinta essentia = fünfte Wesenheit) der inkommensurable Äther.
In der Alchemie und Astrologie sind die vier Elemente den nach vier Trigonen gegliederten Zeichen des Zodiakus mit folgenden Eigenschaften zugeordnet: 

Element      Qualität                   Farbe       Temperament

Feuer           warm/trocken       rot             cholerisch
Luft              warm/feucht          gelb           sanguinisch
Wasser        feucht/kalt              grün          phlegmatisch
Erde             kalt/trocken           blau           melancholisch              

Bei Paracelsus, der dem sulphur (Schwefel) und mercurius (Quecksilber) nach Geber noch das sal (Salz) hinzufügte, sind die E. nicht als chemische Substanzen im modernen Sinn gedacht, sondern als Grundformen der Materie, die potentiell in allem sinnlich Wahrnehmbaren enthalten seien.
Die Okkultisten ordnen auch die Tarot-Farben den E. zu: Schwerter dem Feuer, Kelche dem Wasser, Münzen der Erde, Stäbe der Luft. Auch der Name Gottes, das Tetragrammaton, entspricht den vier E.: J dem Feuer, H dem Wasser, W der Luft und das letzte H der Erde.
In der von John Dee und Edward Kelley erstellten Henochischen Magie, die Aleister Crowley praktizierte, sind die Elemente mit Gottesnamen versehen: das Feuer Bitom, das Wasser Hcoma, die Luft Exarp und die Erde Nanta.
Schließlich sind hier auch die Symbole der hinduistischen Tattva-Elemente zu nennen: Tejas, eine rotes gleichseitiges Dreieck, für Feuer; Apas, ein silberner Halbmond, für Wasser; Vayu, ein blauer Kreis, für Luft; Prithivi, ein gelbes Quadrat, für Erde; Akasha, ein schwarzes Ei, für Äther (oder Geist).

Lit.: Nowotny, K.A: Die Neue Große Völkerkunde. Frankfurt a.Main: Herkul, 1965; Miers, Horst E.: Lexikon des Geheimwissens. München: Goldmann, 1976; Biedermann, Hans: Handlexikon der magischen Künste. Graz: Akad. Druck- u. Verl.-Anst., 1986; Drury, Nevill: Lexikon esoterischen Wissens. München: Droemer Knaur, 1988; Pickering, David: Lexikon der Magie und Hexerei. Augsburg: Bechtermünz Verlag, 1999; Puhle, Annekatrin: Das Lexikon der Geister. München: Atmosphären Verlag, 2004; Wetzel, Christoph: Das große Lexikon der Symbole. Darmstadt: Primus Verlag, 2008.
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