Eleusinische Mysterien

Mysterien von Eleusis. In der mykenischen Stadt Eleusis bei Athen wurden im September zu Ehren der Göttinnen Demeter und ihrer Tochter Persephone in einer mehrtägigen Feier die Eleusischen oder Eleusinischen Mysterien, die Eleusinien, durchgeführt. Den Teilnehmern wurde dabei das Mysterium der Unsterblichkeit und der spirituellen Wiedergeburt enthüllt.
Die von dem Thrakerfürsten
Eumolpos eingeführten Feiern schlossen Reinigungsrituale und Fasten mit ein. Demeter, die Göttin der Erde, des Ackerbaus und des Getreides, wurde als große Muttergottheit, als Spenderin des Lebens und der Vegetation verehrt. Nach dem Ethnomykologen R. Gordon Wasson wurde bei den e. M. ein Getränk konsumiert, das als psychoaktiven Bestandteil das Mutterkorn enthielt, woraufhin sich bei den Teilnehmern Schweißausbrüche zeigten, ihnen übel wurde, ihre Glieder zitterten und sie von Furcht befallen wurden. Für die psychedelische Erklärung sprechen die Homerischen Hymnen, worin auch Demeter angerufen und beschrieben wird, wie die Teilnehmer in einen Rauschzustand verfielen.
Die e. M. sind in der uns überlieferten Form etwa im 7. Jh. v. Chr. aus älteren Kulten entstanden und haben in verschiedenen Varianten bis in das 2. Jh. n. Chr. überlebt, wo angeblich ein Brand die Tempelgebäude vernichtete. Am Ende des 4. Jh. war Eleusis nur noch ein vorchristlicher Trümmerhaufen.

Lit.: Frick, Karl R.H.: Das Reich Satans. Bd. 1. Graz: Akad. Druck- u. Verlagsanst., 1982; Drury, Nevill: Lexikon esoterischen Wissens. München: Droemer Knaur, 1988; Jung, C.G./Kerényi, Karl/Egner, Helga: Einführung in das Wesen der Mythologie. Düsseldorf: Walter, 1999; Frenschkowski, Marco: Die Geheimbünde. Wiesbaden: Marix, 2008.
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