Dumuzi

(Sumer., „der rechte Sohn“; hebr. und aram. Tammuz; griech. Daōzos), vierter König von Uruk nach der Sintflut, auch Herden- und Vegetationsgott der Steppe.
D. gilt als Sohn von Enki und Sirtur, als Bruder von Geshtinanna und Belili sowie als Geliebter und Gemahl der Inanna, die das weibliche, während D. das männliche Naturprinzip verkörpert. Inanna gab D. nach ihrer Befreiung den Dämonen der Unterwelt preis, wo er als König herrscht. Der Abstieg in die Unterwelt und seine Rückkehr von dort symbolisieren das jährliche Absterben und Wiederaufblühen der Steppenvegetation im Frühjahr. D. darf zurückkehren, weil seine Schwester Geshtinanna während seiner Abwesenheit seinen Platz einnimmt.
Der Tammuz-Kult erstreckt sich fast über den gesamten mittleren Orient.

Lit.: Moortgat, Anton: Tammuz: der Unsterblichkeitsglaube in der altorientalischen Bildkunst. Berlin: De Gruyter, 1949; Jordan, Franzis: In den Tagen des Tammuz: altbabylonische Mythen. München: Piper, 1950; Jacobsen, Thorkild: Toward the image of Tammuz and other essays on Mesopotamian history and culture. Cambridge, Mass.: Harvard University Press, 1970.
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