Dürckheim, Karlfried Graf

(* 24.10.1896 München, † 28.12.1988 Todtmoos im Schwarzwald/Deutschland), deutscher Diplomat, Psychotherapeut und Zen-Lehrer. Zusammen mit der Tiefenpsychologin Maria Hippius begründete er die Initiatische Therapie. Die Quellen dieser Therapie sind die Lehren von Meister Eckehart und des japanischen Zen-Buddhismus.
D. wuchs in Steingaden bei München auf, studierte Philosophie und Psychologie, promovierte 1923 mit einer phänomenologischen Arbeit, wurde Assistent bei Felix Krüger in Leipzig und habilitierte sich 1930. Nach der Professur 1931 an der Pädagogischen Akademie in Breslau und 1932 an der Pädagogischen Akademie in Leipzig mit Lehrauftrag an der Universität Kiel wurde D. 1937 wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ mit einem Forschungsauftrag nach Japan geschickt. Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück und gründete und leitete zusammen mit Maria Hippius seine „Existential-psychologische Bildungs-Begegnungsstätte“ in Todtmoos-Rütte im Schwarzwald. Die dort praktizierte „initiatische Therapie“ verband die Praxis des Zen mit der Psychologie C.G. Jungs und der christlichen Mystik von Meister Eckehart. D. war der Ansicht, dass dem Menschen neben dem physischen und psychischen noch ein drittes, feinstoffliches System, ein Ätherleib, eigen sei.
Sein Aufruf zu einem umfassenden Bewusstseinswandel beeinflusste die Humanistische und Transpersonale Psychologie.

W.: Zen und wir. Weilheim (1962); Vom Doppelten Ursprung des Menschen. Freiburg (1973); Hara, die Erdmitte des Menschen. München (21974); Der Ruf nach dem Meister. München (1986).
Lit.: Wehr, Gerhard: Karlfried Graf Dürckheim: ein Leben im Zeichen der Wandlung. München: Kösel, 1988.
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