Dschinn

Auch Djinn (arab., verbergen, verdecken), nach islamischer Auffassung intelligente, mit den Sinnen nicht wahrnehmbare Wesen aus Dampf oder Feuer, die verschiedene körperliche Gestalten annehmen können.
Nach der Vorstellung der vorislamischen Araber haben D. Eigenschaften wie die Menschen, sind nach Geschlechtern organisiert, moralisch indifferent und überall zu Hause. Besonders begabte Menschen, Dichter oder Seher hätten einen D. in sich.
Mit dem Siegeszug des Islam wurden die D. noch durch die zu Dämonen erniedrigten Götter erweitert. Laut dem Koran (Sure 15,27) wurden sie aus rauchlosem Feuer geschaffen. Wenn sie den Menschen erscheinen, tragen sie angeblich gelbe Kleider. Ihre Aufenthaltsorte sind soweit sie nicht bei den D.-Völkern in den sieben unteren Erden leben Quellen, Seen Flüsse, Höhlen, Bäume, die Wüste, die Luft, Ruinen, alte Häuser, Badeanstalten und Toilettenanlagen.
Es werden fünf Gruppen dieser Wesen unterschieden:

Dschanns: Geister mit geringer Macht
Dschinnen: Gute wie böse Geister
Schaitane: Teufel der mittleren Ebene
Ifrits: Mächtige Dämonen
Marids: Dämonen der mächtigsten Klasse.

Wie die Menschen können sich D. für oder gegen Gott entscheiden. Die guten D. sind die Gläubigen, die den Koran anhören. Die Bösen hören nicht auf den Koran, verführen die Menschen und sind zusammen mit dem Iblis, dem obersten Anführer, Feinde des Propheten.

Lit.: Eichler, Paul Arno: Die Dschinn, Teufel und Engel im Koran. Leipzig, Univ., Diss., 1928;  Bauer, Wolfgang: Das Lexikon des Dunklen. Uhlstädt-Kirchhasel: Arun, 2006.

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