Drittes Geheimnis von Fatima

Es handelt sich dabei um den Text, den Sr. Lucia dos Santos am 3. Januar 1944 aus der Erinnerung niedergeschrieben hat. Davon gibt es nur eine einzige Handschrift, die in einem versiegelten Umschlag mit der Aufschrift „erst nach1960 zu öffnen“ zunächst vom Bischof von Leiria aufbewahrt und am 4. April 1957 zum besseren Schutz dem Geheimarchiv des Heiligen Offiziums im Vatikan übergeben wurde. Am 17. August 1959 wurde der versiegelte Umschlag Papst Johannes XXIII. überbracht, der ihn ohne Veröffentlichung des Inhalts wieder an das Heilige Offizium zurückschickte. Auch Paul VI. entschied sich für die Nicht-Veröffentlichung des Textes. Johannes Paul II. ließ sich nach dem Attentat am 13. Mai 1981 den Text zukommen. Mit den zuvor zusammengerufenen Bischöfen vertraute er daraufhin am 25. März 1984 auf dem Petersplatz in Rom die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens an. Sr. Lucia bestätigte persönlich, dass der feierliche und universale Weiheakt dem entsprach, was Unsere Liebe Frau von Fatima wollte.
Der Text des „Geheimnisses“ selbst betrifft besonders den Kampf der atheistischen Systeme gegen die Kirche und die Christen und beschreibt das schreckliche Leiden der Glaubenszeugen des zweiten Jahrtausends. Darin steht auch der Wortlaut: „Und wir sahen in einem ungeheuren Licht, das Gott ist … einen in Weiß gekleideten Bischof, ‚wir hatten Ahnung, dass es der Heilige Vater war‘. Wir sahen verschiedene andere Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen einen steilen Berg hinaufsteigen, auf dessen Gipfel sich ein Kreuz befand… Bevor er dort ankam, ging der Heilige Vater durch eine große Stadt… Am Berg angekommen, kniete er zu Füßen des großen Kreuzes nieder. Da wurde er von einer Gruppe von Soldaten getötet…“ Papst Johannes Paul II. bezog die angeführten Aussagen auf das Attentat auf ihn und hielt daher die Zeit für gekommen, den Text zu „Das Dritte Geheimnis von Fatima“ zu veröffentlichen.

Lit.: Kongregation für die Glaubenslehre. Die Botschaft von Fatima. Grenzgebiete der Wissenschaft 49 (2000)3, 195-224, mit Kopie des Textes der Handschrift von Lucia.
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