Donnerkeil

Auch Donnerstein, Donnerbeil, Donneraxt, durchlochter Stein (um den Holzschaft einzulassen), der in der Jungsteinzeit zu den wichtigsten Werkzeugen gehörte. Das geschliffene Beil aus kristallinem Gestein oder Feuerstein gab es trotz der wachsenden Bedeutung metallischer Werkstoffe bis in die Bronzezeit. Steinbeile waren neben Werkzeug auch Waffen, Prestige- und Schutzobjekte.
Da man von der Vorstellung ausging, der D. sei durch Blitze zur Erde geschleudert worden und stehe somit in Verbindung mit dem Gott Donar, wurde ihm schützende und magische Wirkung zugeschrieben. Wo sich ein D. befinde, könne der Blitz nicht mehr einschlagen. Man legte ihn daher bei herannahendem Gewitter auf den Tisch, unter das Dach oder vergrub ihn im Haus.
Dem D. wurden auch magische Kräfte zugeschrieben. Wer ihn bei sich trage, erlange gewaltige Stärke und Zauberkraft. Zudem verfüge der D. über besondere Heilkräfte bei Entzündungen und Geschwüren, ebenso bei Warzen und Furunkeln, wenn man die betroffenen Stellen mit ihm bestreicht. Durch Beschwörungen könne er ebenso zur todbringenden Waffe werden.
Vielfach fand sich der D. auch als Beigabe in Gräbern.

Lit.: Kirchner, Ernst: Thors Donnerkeil und die steinernen Opfergeräthe des nord-germanischen Heidenthums: zur Rechtfertigung der Volksueberlieferung gegen neuere Ansichten. Mit vier Steindrucken. Neu-Strelitz: Barnewitz, 1853; Baumgärtel, Elise: Neolithische Steingeräte in Form von Typen des ä̈lteren Palä̈olithikums. Prä̈historische Zeitschrift 19 (1928).
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