Dominikus de la Calzada

( Um 1109, beigesetzt in Burgo de Santo Domingo, Spanien), heilig (Fest: 12. Mai), Hirte und Einsiedler.
D. arbeitete zunächst als Hirte, bemühte sich aber um Aufnahme in den Benediktinerorden, wurde jedoch sowohl vom Kloster Valvanera und Anguiano als auch vom Kloster San Millán de la Cogalla abgewiesen. Er schloss sich daraufhin dem Gefolge des Kardinals Gregor von Ostia an, der als päpstlicher Legat in Kastilien unterwegs war. Nach dessen Tod 1048 führte D. an den Ufern des Oja (Logroño, nahe der Pilgerstraße nach Santiago de Compostela) ein Einsiedlerleben. Mit Unterstützung von König Alfons VI. von Kastilien baute er für die Pilger eine Brücke, eine Herberge, legte Wege an (daher sein Name de la Calzada = vom Weg) und errichtete eine Kirche, woraus die Stadt Burgo de Santo Domingo entstand.
1120 unterstellten die Schüler von D. das Hospiz dem Bischof von Calahorra. 1152 wurde es in ein Kollegiatsstift umgewandelt. 1196 wurde die Kirche neben Calahorra Bischofssitz des Bistums Calahorra Santo Domingo de la Calzada.
Die Stadt
Santo Domingo de la Calazada trägt zur Erinnerung an das Hühnerwunder einen Hahn und eine Henne im Wappen. Dieses Hühner- oder Galgenwunder ist eines der bekanntesten Wunder, die mit dem Jakobsweg in Verbindung stehen, und soll auf folgender Begebenheit beruhen:

Der Sohn einer deutschen Familie, die in Santo Domingo de la Calzada übernachtete, wurde fälschlicherweise des Diebstahls bezichtigt und nach kurzem Prozess gehängt. Die Eltern setzten ihren Pilgerweg nach Santiago fort und fanden ihren Sohn am Rückweg noch lebend am Galgen vor. Sie gingen zum Richter, der gerade beim Mittagessen saß. Auf dem Tisch waren ein gebratener Hahn und eine gebratene Henne. Als die Eltern ihn auf das Wunder aufmerksam machten, bemerkte dieser, dass der Sohn ebenso wenig am Leben sei wie die gebratenen Hühner auf seinem Mittagstisch. Da geschah ein weiteres Wunder. Den Hühnern wuchsen Federn und sie flatterten umher. Der Sohn wurde gerettet und der wahre Schuldige hingerichtet.
Neben Hahn und Henne im Stadtwappen wird auch in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada bis heute an dieses Wunder erinnert, indem dort ein lebendes Hühnerpärchen im Käfig gehalten wird. Die herabfallenden Federn gewannen dabei eine ähnliche Bedeutung wie die Jakobsmuschel.

In Santo Domingo de la Calzada wird das Wunder D. zugeschrieben, während es ansonsten auf Jakobus den Älteren zurückgeführt wird.

Lit.: Lacarra, José Maria et al.: Las peregrinaciones a Santiago de Compostela/Vázquez de Parga Iglesias, Luis (1912-1994)/Gobierno de Navarra, Departemento de educacion y cultura/1998; Arteta, Agustín Ubieto: Apuntes para la biografía de Santo Domingo de la Calzada. Berceo 82 (1972), 25-36; Calvo Espiga, Arturo: Santo Domingo de la Calzada, ingeniero y guía en el camino [Texto impreso]. Santo Domingo de la Calzada, D.L. 2010.
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