Domenica vom Paradies

(* 08.09.1473 Paradiso bei Florenz; † 05.08.1553 Florenz), Dienerin Gottes (10.03.1761), Mystikerin.
D. entstammte einer Bauernfamilie und hatte angeblich bereits mit 4 oder 5 Jahren Marienvisionen. Sie führte dann ein strenges Bußleben und trat mit 19 Jahren in ein Kloster ein, das sie aber nach einigen Jahren krankheitshalber wieder verließ, um in der Familie zu leben. Sie verdiente gut, teilte jedoch alles mit den Armen. Mit 24 Jahren bekam sie die Stigmen, die ab 1496 sichtbar wurden. In der Passionswoche erlebte sie Geißelhiebe und fiel dabei jedes Mal, im Gesicht und aus Mund, Nase und Ohren blutend, zu Boden.
Mit 33 Jahren gründete sie mit einigen Freundinnen eine klösterliche Gemeinschaft, kleidete sich wie eine Dominikanerin und unterhielt enge Kontakte zu den reformierten Dominikanern des Klosters S. Marco. Einige Leute sahen in ihr eine Ketzerin, die kirchliche Obrigkeit von Florenz erklärte diese Beschuldigungen jedoch für unbegründet. D. musste aber ein rotes Kreuz auf ihren Mantel nähen, um sich von den Dominikanertertiarinnen zu unterscheiden.

Lit.: Del Nente, Ignazio: Vita costumi ed intelligenze spirituali della venerabile madre suor Domenica dal Paradiso, fondatrice del monastero della Croce di Firenze dell’ordine di S. Domenico. Firenze, 1806; Schleyer, Franz L.: Die Stigmatisation mit den Blutmalen: biographische Auszüge und medizinische Analyse. Hannover: Schmorl & von Seefeld Nachf., 1948.
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