Dissoziation

(Lat. dissociatio, Auflösung, Zerfall), Verselbständigung von Gefühls-, Denk- und Handlungsvorgängen aus der Kontrolle des Wachbewusstseins. In der Hypnose ist dies die Trennung der Geschehnisse im Zustand der Hypnose von jenen des Normalzustandes; im okkulten Sprachgebrauch die Trennung des Astralköpers vom physischen Körper; in der kognitiven Psychologie das Nicht-Übereinstimmen der motorischen Handlungen mit den entsprechenden Leistungen der Wahrnehmung.
Eine solche D. ereignet sich im nichtpathologischen Bereich vor allem bei erhöhten Stresssituationen, wo die Angst des Ich-Verlustes D. bis zur Bildung multipler Persönlichkeiten hervorrufen kann. Hingegen sind außerkörperliche- und Nahtod-Erfahrungen dann keine D., wenn die persönliche Erfahrung dabei als Einheit empfunden wird. Die D. gehört zu den veränderten Bewusstseinszuständen.

Lit.: Frey-Rohn, Liliane: Von Freud zu Jung: eine vergleichende Studie zur Psychologie des Unbewussten. Zürich: Rascher, 1969; Hilgard, Ernest R.: Divided Consciousness: Multiple Controls in Human Thought and Action. New York [u.a.]: John Wiley & Sons, 1986; Resch, Andreas: Veränderte Bewusstseinszustände: Träume Trance Ekstase. Innsbruck: Resch, 1990; Lexikon der Psychologie, Bd. 1. Heidelberg/Berlin: Spektrum Akademischer Verlag, 2000.

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