Dionysius von Paris

( um 285), Märtyrer, heilig (Fest: 9. Oktober).
D. wurde von Papst Fabian († 250) mit seinen Gefährten Rustikus und Eleutherius als Missionar nach Gallien entsandt, wo er sich im damaligen Lutetia (frz. Lutece) niederließ. Lutetia wurde damals vom keltischen Volk der Parisier (lat. Parisii) bewohnt. Aus dort gefundenen Grabsteinen schließt man heute, dass Lutetia bereits Ende des 3. Jahrhunderts in Paris umbenannt wurde. Daher gilt D. auch als erster Bischof von Paris.
Er und seine Gefährten wurden um 285 von den Römern zum Tode verurteilt und auf dem nördlich von Paris gelegenen Hügel Montmartre („Berg der Märtyrer“) enthauptet. Der Legende nach soll D. noch mit seinem Kopf in Händen (Kephalophoren = Kopfträger) bis zum Platz seiner erwählten Grabstätte, der heutigen Kathedrale Saint-Denis, gegangen sein, bevor er dort tot zusammenbrach.
Im 4. Jh. entstand über seinem Grab zunächst eine Grabkapelle. Auf Initiative der hl. Genoveva soll im Jahr 475 eine größere Kirche erbaut worden sein. Um 624 wurde die Abteikirche Saint-Denis gegründet. Die gotische Kathedrale erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild um 1140 und gilt als die erste gotische Kirche der Welt.

Lit.: Patschovsky, Alexander: Der heilige Dionysius, die Universität Paris und der französische Staat. Innsbrucker historische Studien 1, 1978.
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