Dionysiaka

(Griech.), Epos des vermutlich in Ägypten lebenden byzantinischen Dichters Nonnos von Panopolis (um 400 n. Chr.). Das Epos enthält in seinen 48 Gesängen die damals noch bekannten Mythen über die beiden vielschichtigen Gestalten des „ersten“ (Gesang 1 bis 6) und „zweiten“ Dionysos oder Bacchos (Gesang 7 bis 48). In die Erzählung mit ca. 21.000 Hexametern, die jenen des Homer angepasst sind, wurde alles Wissen über die Geschichte des Gottes hineingepackt. Das Werk wurde von den Zeitgenossen hoch gepriesen und in der Renaissance sogar über Homer gestellt. Die Nachwelt hat ihn jedoch zugunsten von Homer und Vergil praktisch vergessen. Eine Ausgabe in neuerer Zeit erschien erst 1569 in Antwerpen.

Lit.: Falkenburg, Gerhard (Hrsg.): Dionysiaca, nunc primum in lucem edita, ex bibliotheca Joannis Sambuci pannonii. Cum lectionibus & conjectururis Gerarti Falkenburgii Noviomagi & Indice copioso. Christophe Plantin, Antwerpen 1569; Marie-Louis-Jean-André-Charles le Comte de Marcellus (Hrsg.): Nonnos de Panopolis. Les Dionysiaques, ou Bacchus, poème grec en XLVIII chants. Firmin-Didot frères, Paris 1856. Griechischer Text und französische Prosaübersetzung; Köchly, Hermann (Hrsg.): Dionysiacorum libri 48. Leipzig: Teubner, 1857-58; Keydell, Rudolf (Hrsg.): Nonni Panopolitani Dionysiaca. Berlin: Weidmann, 1959.
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