Dimitrowa, Wangelia Pandewa

(* 31.01.1911 Strumica, heute in Mazedonien; † 11.08.1996 Sofia/Bulgarien), bekannt als Baba Wanga; blinde bulgarische Sensitive und Kräuterheilerin.
Aus einer armen Familie stammend, wurde sie als Kind bei einem Wirbelsturm schwer verletzt und verlor zusehends das Augenlicht, bis sie mit 16 Jahren völlig erblindete.
Während eines Sanatoriumaufenthaltes bei Belgrad erwarb sie die nötigen Fähigkeiten, um das familiäre Hauswesen zu führen. 1942 heiratete sie Dimitar Guschterow († 1962) und zog mit ihm in dessen bulgarische Heimatstadt Petritsch.
Ihre angeblich präkognitiven Fähigkeiten wurden allgemein bekannt. So warnte sie ihren Bruder Wasil, zu den Partisanen zu gehen, da er gefoltert und getötet werde, was auch geschah. Weil sie Stalins Tod vorausgesagt hatte, wurde sie eingesperrt. Ein Jahr später starb Stalin und sie war frei.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde D. von vielen Menschen aufgesucht, um von ihr eine Auskunft über das Schicksal Vermisster bzw. Gefallener zu erhalten. Sie machte auch zahlreiche Voraussagen über die nähere Zukunft. Diese Aussagen müssen jeweils nach Ablauf der gemachten Zeitangaben auf ihre Echtheit hin beurteilt werden. Eine Reihe von Voraussagen hat sich bereits als richtig erwiesen, sodass ihr Wohnhaus nach ihrem Tod in ein Museum umgewandelt und als solches im Mai 2008 eröffnet wurde.
(Ihre angebliche Prophezeiung eines Dritten Weltkriegs, der im Nov. 2010 ausbrechen sollte und im Okt. 2014 enden würde, wurde ihr vermutlich nur propagandistisch zugeschrieben.)

Lit.: Stojanova, Krasimira: Wanga ‒ das Phanomen: Die Seherin von Petritsch. Steyr: Ennsthaler, 2004.