Diksha

(Sanskr., Initiation), im Hinduismus die spirituelle Einweihung eines Novizen durch einen Lehrer oder Guru. Damit ist häufig eine neue Namensgebung verbunden, was das Ende einer Lebensphase und die Geburt bzw. den Eintritt in eine neue versinnbildlicht.
In den Veden war D. eine notwendige Voraussetzung für das Soma-Opfer, das vom Opferherrn und seiner Frau vollzogen wurde, verbunden mit Askese und Fasten. Die rituelle Weihe wurde in einer eigens in der Nähe des Opfers errichteten Hütte vollzogen. Dort verweilten sie je nach Art des Opfers über einen kürzeren oder längeren Zeitraum, indem sie verschiedene Gelübde einhielten, wie Schweigen, Fasten oder Nachtwache: So heißt es im Āpastamba Śrautasutra:
„Wenn der Geweihte mager geworden ist, dann ist er zum Opfer geeignet. Wenn er nichts in seinem Inneren hat (…), dann ist er zum Opfer geeignet. Wenn seine Knochen nur durch die Haut zusammengehalten werden, dann ist er zum Opfer geeignet… Fett unternimmt er die Weihe, mager das Opfer; was an seinem Körper sich mindert, das bringt er als Spende dar“ (10.14.9-10).
Es gibt viele Arten und vielfältige Stufen des D., insbesondere im Tantrismus, wo äußerste Geheimhaltung bewahrt wird. Im Jainismus bezeichnet D. die Zeremonie, durch die eine Person vom Laienstand in den Asketenstand übergeht.

Lit: Apastamba: Das Śrautasutra des Āpastamba. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht [u.a.], 1921, S. 151-152.
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