Diebslicht

Totenhände mit aufgesteckten Kerzen, die unsichtbar machen, Schlösser öffnen, Hausbewohner einschläfern oder verraten sollten, ob und wie viele Hausbewohner schlummerten, um den Dieben einen ungestörten Einbruch zu sichern. Die Hände waren entweder aus Kinderhänden ungetaufter oder ungeborener Kinder oder aus den Händen von Gehängten angefertigt. Da man die Toten in einem engen Zusammenhang mit den unsichtbaren Geistern sah, glaubte man, dass Körperteile der Toten und alles, was mit ihnen zusammenhing, Unsichtbarkeit verleihe. Die Zauberkraft erwachse aus der „unverbrauchten Lebenskraft“ eines ungeborenen Kindes oder eines hingerichteten Menschen.
Eine ähnliche Art von Zauber kannten angeblich bereits die Azteken.

Lit.: Ruff, Margarethe: Zauberpraktiken als Lebenshilfe: Magie im Alltag vom Mittelalter bis heute. Frankfurt a.M.: Campus, 2003; Kohle J.: Das Recht der Azteken. Paderborn: Salzwasser Verlag, 2012.
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